09.02.2004 - Süddeutsche Zeitung, Erdinger SZ

Volleyballerinnen noch gut im Rennen

Erding - Ein sonniger Nachmittag war es in Taufkirchen bei München, für die Volleyballerinnen der DJK wurde es phasenweise aber finstere Nacht. Wenn Beate Wied zum Doppelblock rief - entweder Conny Hackl oder Conny Schröppl -, zogen die Frauen, jede mindestens 180 Zentimeter groß, eine Wand vor den Taufkirchenerinnen hoch. Die verloren schließlich die Lust und gaben sich als Tabellenführer 3:0 geschlagen.

Ohne mit der Wimper zu zucken knöpfte der drittplatzierte TSV Erding dem DJK Taufkirchen die ersten beiden Sätze ab, um dann ein wenig nachzulassen. Natürlich sei es schwer, nach zwei gewonnen Sätzen so weiter zu spielen, sagte Coach Oliver Kredel nach dem Spiel. Er signalisierte Verständnis für den kleinen Einbruch, was ihm nicht schwer fallen konnte, da Erding sich zum Ende des dritten Satzes wieder am Riemen riss und mit einer wieder so gut wie fehlerlosen Leistung dem unersprießlichem Treiben ein Ende bereitete. In der Annahme zeigte man wieder mehr Sicherheit, der Block agierte phasenweise imposant, und auch der Angriff von Petra Müller verfehlte seine einschüchternde Wirkung nicht. Lob hatte Kredel aber vor allem für Zuspielerin Bettina Leischner übrig, die er von Beginn an als Läuferin im 5:1-System das Spiel machen ließ. Für Leischner war dies eine Premiere, was keiner vermuten konnte und einige auch erst nach dem Spiel erfuhren.

Gegen den SV Lohhof III fiel es sowohl Spielerinnen als auch Zuschauern schwer, sich zu Höchstleistungen zu motivieren. Kredel hatte nun Gelegenheit, wieder ein paar Schwächen im Erdinger Spiel zu entdecken, die er in den kommenden vier Wochen zu beheben hofft. Vor allem sei dies das Spiel ohne Ball, sagte er. Die Spielerinnen seien zu wenig in Bereitschaft. Und daher hörte man Kredel beim Spiel gegen Lohhof, das schließlich auch 3:0 gewonnen wurde, wieder häufiger, wie er mit einem markigen "Alle!" die Spielerinnen aus ihrer Lethargie zu reißen versuchte. In vier Wochen geht es gegen den TSV Ismaning um Platz zwei und die Teilnahme an der Relegationsrunde.

ts