merkur online 22.11.2004 - Münchner Merkur, Region München Nord

3:0 heilt alte Wunden

Regionalliga-Primus SVL klärt bei DJK SB Ost die Fronten

Lohhof - Das wäre geklärt: Mit einem überlegenen 3:0 (25:19, 26:24, 25:14)-Sieg haben sich die Lohhofer Regionalligavolleyballerinnen am Samstagabend erfolgreich bei der DJK SB München-Ost revanchiert. Im Februar hatten Martina Galgenmüller & Co im Perlacher Heinrich-Heine-Gymnasium eine bittere 2:3-Niederlage einstecken müssen und mit diesem Ausrutscher den Aufstieg verspielt, und nur vor diesem Hintergrund war der Rummel um die Partie am frühen Samstagabend zu verstehen. Denn eigentlich trat der ungeschlagene Tabellenführer nur beim Siebten der Regionalliga an, und den hochgesteckten Zielen, ganz vorne mitzuspielen, hinkt der Sportbund München bisher noch etwas hinterher.

Vier Siege trennten die Lokalrivalen vor der Partie, eigentlich Welten in einer Saison, die gerade einmal aus 18 Spieltagen besteht. Dennoch waren knapp 20 Lohhof-Fans im Heine-Gymnasium angerückt, um Beistand zu leisten und schon bei den Unterstützern zeigte sich ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams. Während einzelne DJK-Fans eifrig auf kleine rote Therapiekreisel schlugen, waren die Lohhofer Zweitligamänner mit riesigen blauen Tonnen angerückt, die mächtig dröhnten in der niedrigen Schulsporthalle.

Vielleicht haben die sogar beim eigenen Team etwas zu viel Eindruck hinterlassen, jedenfalls geriet Lohhof zunächst in Rückstand. "Da war das 2:3 noch irgendwie dringesteckt" meinte Stephie Utz später. Glücklicherweise war Neuzugang Lina Meyer davon völlig unbelastet und sorgte so zum Satzende hin für die entscheidenden Punkte, doch auch die Sportbundfrauen steuerten nach starkem Beginn immer mehr Eigenfehler bei. Dass sie aber durchaus gefährlich werden können, zeigten sie wiederum im zweiten Satz: Ein paar deftige Blocks der beiden 1,90-Mittelblockerinnen Simone Carstensen und Andrea Buschmann, dann noch die Ex-Kollegin Agatha Weil mit erfolgreichen Angriffen: Auch im zweiten Durchgang lief Lohhof einem Rückstand hinterher. Doch genau in diesen Situationen zeigt sich der Unterschied zum Vorjahr: Die Mannschaft ist cooler, selbstbewusster und hat immer wieder Alternativen.

Diesmal kam Saskia Unglaub kurzzeitig für Lina Meyer und half, ihr Team auf 22:22 heranzubringen. Dann kam der Rückwechsel, und wahrscheinlich war den Sportbundfrauen da schon klar, was passieren würde: Punkt Nummer 25 und 26 gingen auf das Konto von Lina Meyer. Fortan konnte sich die 20-Jährige dann aufs Aufschlagen beschränken, denn "im dritten Satz war der Damm gebrochen" und Lohhof spielte nach altbewährtem Rezept: Druckvolles Service und aggressiver Block. Sechsmal in Folge gelang das, da konnte auch Agatha Weil nur noch halb anerkennend, halb verzweifelt lächeln, als sie zweimal nacheinander an Martina Galgenmüller und Fadime Verhoeven gescheitert war. 25:14, das sind Welten in der Ralley-Point-Zählweise, und die spiegeln sich auch in der Tabelle wieder: Die DJK rutscht mit 4:10 Punkten auf Platz neun ab, Lohhof bleibt Tabellenführer mit 14:0 und nun vier Punkten Vorsprung auf Vilsbiburg, das im Spitzenspiel dem ASV Dachau 0:3 unterlag.

Silke Nörenberg